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Wonderboys - ORF kommt Kulturauftrag nach


Wenn der ORF seinem Kulturauftrag nachkommt, dann zumeist erst zu nachtschlafener Zeit, wie eben am 5.1. 2004, ein Montag: "Die Wonder Boys" mit Michael Douglas, Tobey Maguire und Frances McDormand.
Der Plot ist schnell erzählt: Der Literatur- Professor M.Douglas steckt in der Krise. Für sein Debütwerk hochgelobt, hat er 10 Jahre später Mühe, sein zweites Buch fertigzustellen. Und auch in seinem Privatleben reagiert das Chaos: Seine Frau hat ihn verlassen und seine Geliebte erwartet ein Kind. Der Film wurde als intelligenteste Komödie des Jahres 2000 gefeiert.

Das mag nun nichts besonderes heißen, nimmt man die übrige Hollywood Performance als Maßstab und doch: Für das Buch zeichnete Michael Chabon verantwortlich. Der Typ, der 1987 mit dem Buch "Die Geheimnisse von Pittsburgh" schlagartig zum Kultautor ernannt wurde und von dem wir runde 13 Jahre wenig bis nichts hörten.

Er zeichnet die Story des ewig und immer bekifften Literatur-Professors, der mit seinem völlig weggetretenen, aber talentierten Studenten seine liebe Not hat, während um ihn alles hereinbricht, was hereinbrechen kann: Die Ehefrau ergreift die Flucht, sein Verleger, dessen Job mehr als wackelt, eilt aus New York herbei, fleht um des Professors neues Buch, während der talentierte Student den Hund seiner Geliebten abknallt, beide eine Originaljacke der Frau Monroe "fladern" und damit um die Häuser ziehen und so weiter und so fort... Da fällt nicht mehr ins Gewicht, dass der Professor gegen 3.30 Uhr in der Nacht den Ehemann seiner Geliebten anruft und ihm seine Liebe zur gemeinsam Angebeteten beichtet.

Um 20.15 Uhr spielt der ORF "American Pie" -dummdreist ab, während satte 2 Stunden später zumindest ein "Highlight" der neueren Geschichte
der US-Amerikanischen Filmproduktion angesetzt wird.

Meine letzte ORF Rundfunkgebührenrechnung für November 2003 - Jänner 2004 betrug 61,54 Euro. Als Kunstförderungsbeitrag weist die Rechnung Euro 1,44 aus. (Radiogebühr 1,08 Euro,
Fernsehgebühr 3,48 Euro, Fernsehentgeld 39,31 Euro plus 10 % USt. 3,93 Euro, Landesabgabe (für Kärnten) 12,30 Euro und eben der Kunstförderungsbeitrag. Satt.

Der ORF kommt dem Kulturauftrag nach und dies exakt um 21.55 Uhr am 5.1.2004: Mit dem oben genannten Film zeigt uns der Österreichische Rundfunk "die intelligenteste Komödie des Jahres 2002" aus Hollywood wohlgemerkt. Der Plot ist schnell erzählt:
Ein ständig bekiffter Literatur Professor (Michael Douglas) plagt sich mit einem völlig verdatterten Studenten, der vor Talent strotzt, seiner Ehefrau, die früh flieht, seiner Geliebten, seinem
Verleger, der ihn als letzte Rettung sieht. Es kommt wies kommen muß: Der Student knallt den Hund der Geliebten ab, die Ehefrau
verschwindet ohne Hinterlassen einer ädiquaten Adresse, der Verleger "verludert" des Professors 2.Buch und Michael Douglas scheint ratlos.
Das Buch zum Film schrieb Michael Chabon der mit dem Roman
"Die Geheimnisse von Pittsburgh" 1987 ein Kultbuch vorlegte und sich 13 Jahre nicht von der allgemeinen Begeisterung erholt hat um dann eben diesen Film und neuerdings das nächste Kultbuch vorzulegen.

 

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