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Hier bei uns müssen wir 500 Höhenmeter hinauf
in die Berge, um in einen schneeverhangenen Zauberwald zu gelangen. Schmale Schotterstraßen führen in den Forst und irgendwo ganz oben am Berg, versteckt im Nadelwald, liegt das kleine Dorf mit der Holzkirche und dem Gasthaus mit der Kachelofenwärme.

Da stapfen wir durch den frischen Pulverschnee, vorbei an Wildgehege und an der frisch gespritzten Eisbahn. Es ist beileibe nicht die "Waldheimat", aber immerhin ehemals der Landstrich, aus dem mein Großvater kam.

Die Kälte ist aufrüttelnd, die Stille zwingt mich zur Nachschau in mir. Irgendwo bei den alten Blockhütten höre ich Kinderlachen - deutsche Urlauberkinder, die Schneeburgen bauen und im Tiefschnee Purzelbäume schlagen. Dann wieder Stille und Kälte. Keineswegs Leere, keinesweg Einsamkeit. Nur der blaue, klare Winterhimmel und unten im Tal die nebelverhangenen Niederungen.

Hier lebt keiner mehr. Hier werden die Blockhütten vermietet. Der Pfarrhof ist verlassen. Die Kirche wird von einem Provisor betreut.
Ich atme die klare, klirrend kalte Winterluft ein.
Unter mir knirrscht der kniehohe Pulverschnee.
Ich spüre mich.
Ein Winterschlaf wäre Vergeudung. Vergeudung von Eindrücken, simplen Empfindungen, wohltuenden Gedanken.
 

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